Ohne DM-Medaille heimgekehrt
Jugend-Hallen-DM bringt trotz vieler Bestleistungen keinen Podestplatz
„Gut war das Abschneiden, aber eben nicht sehr gut.“ So lautet die Bilanz von Trainer Sven Lang nach der Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaft in Neubrandenburg, wo auch die Medaillen der Winterwurf-Wettbewerbe vergeben wurden. Fast alle Einzelstarter des LV 90 erreichten das Finale, außerdem gab es viele persönliche Bestleistungen. So viel zu den positiven Aspekten dieser Titelkämpfe. Der negative bestand allerdings darin, dass das i-Tüpfelchen in Form einer Medaille ausblieb.
Dicht dran am Podest war Steven Richter an. Auch wenn für den U-18-Athleten im Diskuswerfen letztlich sechs ungültige Versuche zu Buche standen, so war es doch eine Zentimeterangelegenheit. Denn der eine Wurf, der nicht im Netz landete, hätte wahrscheinlich zu einer Medaille gereicht. Allerdings berührte Stevens Fuß dabei die Ringkante, weshalb auch dieser vierte Versuch nicht in die Wertung einging. Zwei Chancen blieben zwar noch. Aber so sehr sich Trainer Christian Sperling auch Mühe gab, beruhigend auf seinen Schützling einzuwirken: Die Nerven spielten diesmal nicht ganz mit. Umso stärker ist die Reaktion des 17-jährigen Gelenauers einzuschätzen, der sich nur zwei Stunden nach diesem Missgeschick im Kugelstoßen von seiner starken Seite zeigte. In der U 20 erst zum zweiten Mal mit der schweren Sechs-Kilo-Kugel antretend, verpasste Steven (17,93 m) Bronze nur um drei Zentimeter. „Dass er in dieser kurzen Zeit seine Nerven wieder in den Griff bekommen hat, zeigt, dass Steven mit solchen Rückschlägen umgehen kann“, lobt Sven Lang.
Auch ohne Medaille gibt es aber aus Neubrandenburg viel Positives zu berichten. So erreichten im Diskuswerfen Florian Schmidt (5./53,28 m), Rick Schlömilch (6./51,56 m) und Sascha Schmidt (7./51,49 m) allesamt neue persönliche Bestleistungen. Kugelstoßer Marc-Aurel Loibl (6./17,69 m) und Diskus-Spezialistin Larissa Stiehler (7./41,57 m) kamen zumindest in die Nähe ihrer Bestwerte. Und Nela Herzog, die den Dreisprung mit 11,85 Metern auf Rang 8 beendete, egalisierte ihren persönlichen Rekord. „Wenn fast alle Starter in den Bereich ihrer persönlichen Bestleistungen vordringen, gibt es wenig zu meckern“, hielt Sven Lang bei seiner Bilanz fest. Auch die Viermal-200-Meter-Staffel, bestehend aus Axel Sven Gerlach, Elias Lämmel, Nico Heinzel und Tilman Reichel, war schnell unterwegs. Weil allerdings einmal die Wechselzone übertreten wurde, ging die Zeit nicht in die Wertung ein. Ebenso wie Hammerwerfer Jeremy Neubert, der ohne gültigen Versuch blieb, kam auch die männliche Staffel nicht in die Wertung. Für Nela Herzog, Liv Zoe Strohbach, Paula Mannsfeld und Helena Zietzsch (1:46,81 min) stand in der weiblichen Konkurrenz Platz 18 zu Buche.