Zwei DM-Titel und zwei Bestleistungen
Christina Schwanitz wird ihrer Favoritenrolle bei Hallen-DM gerecht
Zwei Medaillen und zwei persönliche Bestleistungen – so fällt nach der Deutschen Hallen-Meisterschaft in Dortmund die Bilanz des LV 90 aus. Trainer Sven Lang sieht daher „keinen Grund zum Meckern“. Wirklich zufrieden wirkte er allerdings auch nicht, denn ausgerechnet unsere beiden Medaillengewinnerinnen konnten ihr Potenzial nicht ganz ausschöpfen. Als „okay“ sei das Ergebnis von Christina Schwanitz einzustufen, die mit 18,87 Metern den angestrebten Meistertitel gewann. „Von der Trainingsleistung her hatte sie sich aber noch etwas mehr erhofft“, berichtet Sven Lang, der ein ähnliches Fazit auch im Fall von Katharina Maisch traf. Allerdings ging es bei unserer zweiten Hoffnungsträgerin nicht um einige Zentimeter, sondern um etwas mehr. Zwar durfte Katharina als Dritte das Podest besteigen, doch entsprachen die erreichten 17,65 Meter nicht wirklich ihren Vorstellungen. „Sie stößt sich mit locker über 18 Metern ein. Im Training sind es sogar über 19 Meter“, schildert Sven Lang das Geschehen, das sich im Wettkampf anders fortsetzte als erhofft. Obwohl sie in den Durchgängen zeitig dran war, fehlte die nötige Lockerheit. Im letzten Durchgang, als Bronze schon sicher war, gab es erst recht keinen Druck. Trotzdem blieb der erhoffte Befreiungsschlag aus. Doch genau auf dieses Erfolgserlebnis wartet Sven Lang, damit bei Katharina endlich der Knoten platzt, um den internationalen Ambitionen auch gerecht zu werden.
Mit Sarah Schmidt mischte noch eine dritte Starterin unseres Vereins in der Frauen-Konkurrenz mit – und zwar ziemlich weit vorn. 16,92 Meter bedeuteten für sie nicht nur Platz 5, sondern auch eine neue Bestleistung unterm Hallendach. Ihr bescheinigte der Trainer daher ebenso einen starken Wettkampf wie Cedric Trinemeier. Letzterer landete bei den Männern mit 19,29 Metern auf Rang 6. „Und das in einem richtig starken Feld“, betont Sven Lang: „Gleich sieben Athleten haben über 19 Meter gestoßen. Das ist beachtlich.“ Dass auch Cedric dazugehörte, sorgte für große Freude. Die Umstellung auf die Drehstoßtechnik, die im November 2019 begann, scheint endlich Früchte zu tragen. „Das war jetzt der erste richtige Schritt nach vorn. Ich denke, der Bann ist gebrochen“, sagt Sven Lang, der über Korbinian Häßler dagegen wenig zu berichten hatte. Eigentlich sollte unser Diskus-Experte am vergangenen Wochenende bei einem Winterwurf-Meeting in Frankfurt/Main starten. Da dort jedoch eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt wurde und sich das Sportzentrum im betroffenen Umkreis befand, wurde der Wettkampf abgesagt.