Bei den Deutschen Meisterschaften der U20 in Koblenz ging es nicht nur um Edelmetall, sondern auch um die Startplätze für die Weltmeisterschaften U20 in Lima / PER. Über beides konnte sich Jolina Lange freuen. Die Kugelstoßerin erzielte 15,15 Meter und verfehlte damit Gold lediglich um einen Zentimeter. Als deutsche Vize-Meisterin schaffte sie den Sprung ins Nationalteam und kann Ende August die Reise nach Südamerika in Angriff nehmen.
Nach Gold in der Halle lief Christopher Arnold diesmal über 1500 Meter der mU20 auf den undankbaren vierten Platz. Mit 3:51,45 Minuten erzielte der 19jährige eine neue persönliche Bestzeit und schrammte nur um 44 Hundertstelsekunden an Bronze vorbei. Nach Silber mit der Kugel errang Jolina Lange im Diskuswettbewerb mit neuer persönlicher Bestleistung von 46,03 Meter genau wie Svenja Hübner mit 44,58 Meter im Speerwerfen den fünften Rang. Die Plätze sechs und sieben gingen an Maria Gröper (bereits Dritte der DM U18) mit 52,31 Meter im Hammerwerfen und an Lara Böhm mit 12,82 Meter mit der Kugel.
Hannah Maneck – Vierte der DM U16 über 800 Meter
Leider reichte es bei den Deutschen Meisterschaften der U16, die gemeinsam mit der U20 ebenfalls in Koblenz ausgetragen wurden, nicht zu Medaillen. Knapp vorbei am Podest lief Hannah Maneck als Vierte über 800 Meter der wU16. In 2:19,32 Minuten erzielte die 15jährige im Finale eine Saisonbestzeit und war nach langer Krankheit zum Höhepunkt wieder fit.
Bei den Jungen vertrat Julius Stütz den LV 90 über 100 Meter und im Weitsprung. Mit 11,62 Sekunden fehlte den Annaberger eine Hundertstelsekunde zum Finaleinzug und im Wettsprung landete er mit 6,31 Meter auf Rang neun. Über 300m Hürden reichten 48,92 Sekunden für Nala Kischkewitz leider nicht zum Einzug ins Finale.
Beim internationalen WACT-Meeting im belgischen Leuven gelang Steven Richter ein weiterer Erfolg. Der Gelenauer warf den Diskus bei schlechten Verhältnissen auf gute 64,29 Meter und ließ dabei Roja Stona (8. Platz WBL) und Ralfoord Mullings (4. Platz WBL) deutlich hinter sich. Mit einer neuen Saisonbestleistung von 18,90 Meter sicherte er sich noch den zweiten Platz im Kugelstoßen. Jada Julien belegte mit 61,24 Meter Rang vier im Hammerwerfen der Frauen.
Die Euphorie, die durch die Olympischen Spiele in Frankreich geweckt wird, soll auch aufs mittlere Erzgebirge überschwappen. Gelegenheit dazu bietet der 21. Thumer Werfertag, für den 17 Leichtathleten nach dem internationalen Saisonhöhepunkt direkt von Paris nach Thum kommen. „Unser Vorteil ist, dass wir viele Athleten sehr gut kennen“, erklärt Meeting-Direktor Sven Lang, warum trotz vergleichsweise kleinen Budgets wieder ein hochkarätiges Feld zusammenkommt. Insgesamt werden am 16. August reichlich 15 Nationen im Stadion an der Wiesenstraße vertreten sein.
Im Kugelstoßen der Männer werden unter anderem Tomas Stanek aus Tschechien und der Brite Scott Lincoln um den Sieg wetteifern. Mit dem Diskus wollen es unter anderem Henrik Janssen, Clemens Prüfer, der Österreicher Lukas Weisshaidinger und nicht zuletzt Lokalmatador Steven Richter wissen. „Er hätte eigentlich zu den Olympischen Spielen gehört“, sagt Lang über den Gelenauer. Vor heimischer Kulisse wolle der nun „zeigen, was er wirklich kann.“ Bei den Frauen hat Kugelstoßerin Katharina Maisch vom LV 90 das Ticket für Paris gelöst. Neben ihr werden am 16. August unter anderem auch Diskus-Olympiasiegerin Valerie Allman aus den USA und Speer-Europameisterin Elina Tzengko aus Griechenland in Thum an den Start gehen.
„Das ist nicht selbstverständlich“, zollte auch Tassilo Lenk den immensen Bemühungen des LV 90 Respekt. Der Präsident des sächsischen Leichtathletik-Verbandes betonte, dass das Erzgebirge durch das Engagement entscheidender Leute wie Sven Lang eine internationale Bedeutung erhalte, „die andere Regionen nicht hinbekommen“. Genauso wies der Vorstandsvorsitzende Roland Manz von der Erzgebirgssarkasse, dem wichtigsten Sponsor, auf die Bedeutung der Veranstaltung hin: „Der Werfertag hat das Erzgebirge bekannt gemacht und trägt zu einem guten Bild nach Außen bei.“ Was erfolgreich aufgebaut wurde, erlebt inzwischen seine 21. Auflage. Und wieder tragen prominente Starter zum Erhalt der Tradition bei.
Wie hochkarätig die Konkurrenz im Erzgebirge jedes Mal ist, zeigt eine Statistik aus dem vergangenen Jahr. „Unter weltweit über 600 Spezial-Meetings wurden wir auf Platz 9 geführt“, berichtet Lang. Ausschlaggebend seien die Leistungen und Ranglisten-Positionen der Teilnehmer gewesen. Die versprechen auch in diesem Jahr wieder einen spannenden Wettkampf mit beachtlichen Weiten. „Es ist etwas Besonderes, direkt nach Olympia solche namhaften Sportler bei uns begrüßen zu können“, blickt auch LV-90-Präsident Knut Schreiter dem Heimspiel voller Vorfreude entgegen.
Zugleich nutzte der Vereinschef die Gelegenheit, Katharina Maisch offiziell zu den Olympischen Spielen zu verabschieden. Als Glücksbringer sieht die Kugelstoßerin vor allem ihre Eltern. Als sich ihr bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig die letzte Chance bot, doch noch ein Ticket für die Olympischen Spiele zu lösen, waren ihre Mutter und ihr Vater dabei. „Jetzt in Paris werden sie auch im Stadion sein“, sagt die 27-Jährige, die das als gutes Omen betrachtet. Um auf Nummer sicher zu gehen, hat ihr Verein der Olympia-Teilnehmern aber noch etwas mitgegeben. Bei der feierlichen Verabschiedung in dieser Woche überreichte Knut Schreiter ihr ein Buch mit dem Titel „Das kleine Glück“.
Und noch etwas gab der Verein seiner Hoffnungsträgerin mit auf den Weg. „Wir wünschen dir Gelassenheit“, sagte Schreiter: „Sei cool und mach dir keine Gedanken.“ Nicht zur verkrampfen, ist bei so einem Großereignis vor riesigem Publikum wichtig. Eine gewisse Aufregung räumte die Leichtathletin auch ein. Doch genauso betonte sie, die Spiele in Frankreichs Hauptstadt genießen zu wollen. Schließlich sei dort ein ganz anderes Flair zu erleben als bei Olympia 2021 in Tokio, wo Katharina Maisch ebenfalls am Start war. Ohne Publikum sei dort aufgrund der Corona-Beschränkungen aber nie „ein richtiges Feeling“ aufgekommen. Diesmal sei das ganz anders.
Die Qualifikation für das Finale tags darauf steht für die Kugelstoßerinnen erst am 8. August auf dem Programm, weshalb Katharina Maisch auch nicht sofort nach Paris abgereist ist. Dass sie auf die Eröffnungsfeier verzichten muss und noch einige Tage in Kienbaum trainieren wird, kann die Erzgebirgerin aber verschmerzen. „Wenn 10.000 Athleten auf einmal in den Kraftraum wollen, wird es schwierig“, sagt sie über mögliche Trainingsbedingungen in Paris. In Kienbaum bieten sich deutlich bessere Voraussetzungen für eine optimale Vorbereitung. „Und die Abschlussfeier wird dann sicherlich auch ein tolles Erlebnis“, sagt Katharina Maisch, die dann mit einem guten Ergebnis in der Tasche den Höhepunkt ihrer bisherigen Karriere abschließen will.
Einmal Gold durch Steven Richter, Bronze durch Jada Julien und Maria Gröper, sowie weitere zehn Endkampfplatzierungen, waren die Bilanz der LV 90- Teilnehmer bei den Deutschen Meisterschaften der U23 / U18 in Mönchengladbach. Einen sehr guten Wettkampf zeigte dabei Steven Richter im Diskuswerfen der mU23. Mit seiner bisher zweitbesten Leistung von 65,54m warf der Gelenauer über drei Meter weiter als der Olympiateilnehmer Mika Sosna und sicherte sich souverän den Deutschen Meistertitel. Zwei Stunden später versuchte er sich noch beim Kugelstoßen und landete dabei, knapp hinter seinen Trainingskameraden, Lukas Schober (SG Freital-Weißig 1861), mit soliden 18,31m auf Rang vier.
Verlass war wieder auf unsere Hammerwerferinnen, die sich mit Leistungen im Bereich ihrer Bestwerte jeweils auf dem Podest platzieren konnten. Jada Julien sicherte sich mit 64,25m die Bronzemedaille in der wU23 und das gleiche Edelmetall errang Maria Gröper mit 62,70m in der wU18. Fünfte Plätze gingen auf das Konto von Jolina Lange mit 14,71m im Kugelstoßen und Lea Bork (beide wU23) mit 52,28m im Diskuswerfen.
Nicht zufrieden war sicherlich Oskar Nauck (mU18) mit seinem 5. Platz im Speerwerfen. Mit 64,38m verfehlte der Führenden der deutschen Bestenliste seine Bestleistung deutlich. Zweimal Platz sieben erkämpften Sascha Schmidt (mU23) mit 17,95m und Kristin Tonndorf (wU18) mit 14,17m jeweils im Kugelstoßen.
Auf der Laufbahn gab es dreimal Platz acht für unseren Verein. Der noch der U20 angehörende Christopher Arnold lief über 1500m ein beherztes Rennen und kam in 3:56,84min ebenso als Achter über die Ziellinie, wie Jerome Düringer (mU18), dem dies mit neuer Bestleistung von 14,25sec über 110mH gelang. Als Erfolg kann man auch den 8. Platz der 4x100m-Staffel der mU18 werten, die in der Besetzung Jakob Thümer, Enzo Kieß, Julius Stütz und Jerome Düringer mit 43,57sec eine neue Bestzeit erzielten.
Achter wurde auch Matteo Maulana (mU23) mit 52,22m im Diskuswerfen.
Vom 18.-21.07.2024 finden in Banska Bystrica (SVK) die Europameisterschaften der U18 statt. Mit zum Aufgebot des Deutschen Leichtathletik-Verbandes gehören unsere beiden jungen Athleten Oskar Nauck und Max Louis Emmrich, die damit beide das erste Mal im Nationaltrikot starten erden. Mit seinen 73,56m im Speerwerfen belegt Oskar Nauck momentan Platz drei in der europäischen Bestenliste. Ziel sollte es aber für den 17jährigen sein, sich auf jeden Fall erst einmal für das Finale zu qualifizieren.
Schwieriger dürfte sich die Lage für unseren zweiten Teilnehmer, Max Louis Emmrich, darstellen, welcher mit seiner Bestleistung von 55,93m in der europäischen Bestenliste derzeit auf Rang 14 platziert ist. Allerdings gehört er mit seinen erst 16 Jahren zu den Jüngsten im Feld.
Wir wünschen beiden ganz viel Erfolg bei ihrem internationalen Debüt.
Die diesjährigen deutschen Meisterschaften, welche von Hitze am Samstag und Starkregen am Sonntag begleitet wurden, gestalteten sich für das Team des LV 90 Erzgebirge überaus erfolgreich. Der größte Coup gelang dabei Katharina Maisch, die im strömenden Regen mit 18,88 Meter eine neue persönliche Bestleistung aufstellte und damit die Silber-Medaille erkämpfte. Noch wichtiger, diese Leistung bedeutet auch die Direkt-Norm für die Olympischen Spiele in Paris. Somit kann sich die 27jährige auf ihre zweite Olympiateilnahme freuen. Auch Jada Julien gelang in Braunschweig mit 64,54 Meter im Hammerwerfen der Frauen eine neue persönliche Bestleistung. Dieses Resultat bescherte ihr einen sehr guten 4. Platz. Ein großer Erfolg für die erst 20jährige Athletin, die damit auch die geforderte Bundeskader-Norm erfüllen konnte.
Nicht ganz zufrieden war ein weiterer junger Athlet. Steven Richter blieb mit 60,31 Meter etwas hinter den Erwartungen zurück und musste sich im Diskuswerfen der Männer mit Rang sechs begnügen. Sein Ziel, das Erreichen des Endkampfes, schaffte Sascha Schmidt im Kugelstoßen der Männer. Mit 18,53 Meter landete der 22jährige auf Platz sieben und lag damit nur zwei Zentimeter vom 5. Platz entfernt. Lea Bork, als Jüngste im Team, hatte bei ihrer ersten großen nationalen Meisterschaft technische Probleme und belegte am Ende im Diskuswerfen der Frauen den 14. Platz.
Bis auf Katharina Maisch, die sich nun zielgerichtet auf ihren Olympiastart vorbereiten wird, stehen am kommenden Wochenende schon wieder die Meisterschaften der U23 in Mönchengladbach auf dem Programm.