Großolbersdorf statt Rieti
Lokalen Werfertag für gute Leistungen genutzt
Mit einer Weite von 62,71 Metern hat Matteo Maulana für den Höhepunkt in Großolbersdorf gesorgt. Schließlich war dem Leichtathleten des LAC Chemnitz damit ein U-20-Landesrekord im Diskuswerfen gelungen. „Es war ein toller Wettkampf“, sagte der 17-Jährige und lobte damit den SV 1870 Großolbersdorf, der das Meeting kurzfristig auf die Beine gestellt hatte. Ein Werferabend für Erwachsene und Senioren am Freitag sowie weitere Wettbewerbe tags darauf für den Schüler- und Jugendbereich sollten den Aktiven nach langer Corona-Pause endlich wieder Wettkampfpraxis verschaffen. Auch unsere LV-09-Starter nutzen natürlich diese Gelegenheit für eine Standortbestimmung – und boten größtenteils starke Leistungen.
„Das Angebot wurde sehr gut angenommen, die mehr als 140 Teilnehmer kamen aus mehreren Bundesländern – sogar von der Küste sind Sportler angereist“, sagte die Großolbersdorfer Sektionsleiterin Nadine Beck. Die Freude, sich endlich wieder mit anderen messen zu können, war jederzeit und überall spürbar. Neben Senioren aus westlichen Bundesländern, die in ihrem derzeit noch spärlich besetzten Wettkampfkalender meist weite Fahrten auf sich nehmen müssen, waren auch international ambitionierte Athleten wie Matteo Maulana voll bei der Sache. Ohne Corona-Pandemie wäre der Chemnitzer wohl gerade bei der U-20-Weltmeisterschaft in Kenia. Dass er statt in Nairobi nun in Großolbersdorf startete, nahm der Sportler gelassen: „In der U 20 gehöre ich noch zum jüngeren Jahrgang. Daher wäre es für mich bei der WM ohnehin schwer geworden.“
Mit deutlich höheren Zielen wäre Steven Richter dieser Tage eine internationale Herausforderung angegangen. Gern hätte unser Hoffnungsträger bei der U-18-Europameisterschaft im italienischen Rieti um eine Medaille gekämpft. Und die Chancen hätten nicht schlecht gestanden, denn sowohl im Kugelstoßen als auch im Diskuswerfen gehört der Gelenauer aktuell zur Weltspitze. Angesichts der zuletzt gezeigten Leistungen schüttelte Richter in Großolbersdorf meistens mit dem Kopf. Weder die 61,33 Meter mit dem Diskus noch die 19,76 Meter mit der Kugel stellten ihn zufrieden. „Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Das sind trotzdem gute Weiten“, sagte Trainer Christian Sperling. Und auch Steven Richter bilanzierte mit etwas Abstand: „Das Training während der Corona-Pause hat sich wirklich gelohnt. Nur mit den technischen Abläufen ist das immer so eine Sache. Vor allem im Drehstoßen mit der Kugel kann es täglich schwanken.“
Voll im Griff hatte Steven seine technischen Abläufe tags zuvor beim Abendsportfest in Chemnitz gehabt. Dort konnte er mit 64,89 Metern den U-18-Landesrekord im Diskuswurf verbessern. Er löste damit einen Vereinskollegen ab, denn die alte sächsische Bestmarke stammte von Tony Zeuke, der auf 40 Zentimeter weniger gekommen war. Auch Michel Größer (U 18) und Sascha Schmidt (U 20) konnten in Chemnitz mit dem Diskus glänzen – sie erreichten Weiten jenseits der 52-Meter-Marke. Ähnlich erfolgreich ging es dann in Großolbersdorf weiter, wo es viele gute Ergebnisse zu bejubeln gab. Aus der Hammerwurf-Gruppe von Steve Schneider überzeugten unter anderem Franz Lorenz mit einer Siegerweite von 54,81 Metern sowie Rick Schlömilch (2./U 20) mit 49,27 Metern. Einen weiteren Sieg steuerte Marc-Aurel Loibl dank seiner 17,80 im U-20-Kugelstoßen bei.
Erste Plätze belegten außerdem Larissa Hübner (1./U 20) mit Kugel, Diskus und Speer und Larissa Stiehler (U 18) mit dem Diskus (40,46 m). Auch Lara Böhm (W 14) landete mit Kugel (11,42 m) und Diskus (26,22 m) ganz vorn und führte damit ein starkes LV-90-Feld mit weiteren gut aufgelegten Teilnehmerinnen an. Im Speerwerfen hatte dabei Pia Wetzel (36,39 m) die Nase vorn – genau wie Theresa Kramer (26,93 m) eine Altersklasse tiefer in der W 13. In der W 12 durfte sich Angelina Fischer über Siege im Kugelstoßen (9,90 m) und Speerwerfen (25,20 m) freuen.