Rückblick auf die Mehrkampf-DM
Medaille in der Teamwertung nur knapp verpasst
Mit 65 Starterinnen ist die Konkurrenz bei der Deutschen U-16-Meisterschaft im Mehrkampf so groß wie selten zuvor gewesen. „Das war eine exorbitante Beteiligung. So etwas habe ich zuvor noch nie erlebt“, sagt unser Trainer Maik Werner, der in Halle/Saale selbst drei Schützlinge betreute. Und die Mädels schluge sich achtbar: Als Vierte der Mannschaftswertung verpassten sie eine Medaille in diesem hochkarätig besetzten Teilnehmerfeld nur knapp. Und es wäre sogar noch mehr drin gewesen, wie Maik Werner hinterher fand. „Leider haben es die Mädels diesmal nicht geschafft, das Optimum herauszuholen“, lautete sein Fazit. Der im Vorfeld angestrebte Bronzerang war also durchaus greifbar.
Bei allen drei W-15-Starterinnen war noch etwas Luft nach oben. Svenja Hübner (16.) mit ihren 3569 Punkten, Rosalie Weber (18./3558) und Lennya Fuhrmann (28./3420) kamen daher nicht über Mittelfeld-Platzierungen hinaus. An ihr Limit kamen die Mädels eher selten. So stellten die 1,49 Meter von Rosalie Weber im Hochsprung die einzige persönliche Bestleistung dar. „Ganz in Ordnung waren neben den Zeiten im Hürdenlauf noch die Weiten im Speerwerfen“, berichtet Maik Werner. Doch selbst in ihrer Paradedisziplin musste beispielsweise Svenja Hübner mit 36,91 Metern fünf Konkurrentinnen den Vortritt lassen.
Warum es bei den Titelkämpfen nicht wirklich nach Wunsch lief, weiß unser Trainer nicht genau. Am Wetter habe es nicht gelegen, da es an der Saale – im Gegensatz zum Erzgebirge – stets trocken blieb und auch angenehme Temperaturen herrschten. Auch eine außergewöhnliche Nervosität nahm der Coach bei seinen Schützlingen nicht wahr: „Die Mädels haben sich normal erwärmt wie immer. An der Einstellung hat es nicht gelegen.“ Womöglich wurde aber während der Wettbewerbe dann doch die Bedeutung des Wettkampfes zu einem mentalen Faktor. „Da sowohl die Deutschen U-16-Meisterschaften im Block-Mehrkampf als auch die in den einzelnen Disziplinen abgesagt wurden, war dies die einzige Möglichkeit in dieser Altersklasse, sich auf nationaler Ebene zu beweisen“, erklärt Maik Werner.
Auswirkungen der Corona-Pandemie waren aber natürlich auch zu spüren. Sportler und Trainer mussten zeitweise Masken tragen – zum Beispiel bei der Abgabe von Formularen oder Sportgeräten. Im Eingangsbereich wurde Fieber gemessen. Und auch im Wettkampf selbst griff das Hygienekonzept, indem unter anderem die Hochsprunglatte nach jedem gerissenen Versuch desinfiziert wurde. Laut Maik Werner stellte dies aber keinerlei Belastung dar. Stattdessen dankte er dem gastgebenden SV Halle für einen „toll organisierten Wettkampf“. Und auch im Fall der eigenen Schützlinge hatte unser LV-90-Trainer am Ende eher positive Worte parat: „Die Mädels haben sich durchgekämpft, auch wenn es nicht zur Medaille gereicht hat.“