Voller Freude und Frust
Larissa Stiehler gewinnt DM-Gold – Duo mit Verletzungspech
Grenzenloser Jubel und tiefer Frust haben für unsere Starter bei den Deutschen U-16-Meisterschaften im Block-Mehrkampf eng beieinander gelegen. Zwei der LV-90-Athleten mussten den Wettkampf in Lage (Nordrhein-Westfalen) aus Verletzungsgründen vorzeitig beenden. So viel Pech hatten wir vorher selten erlebt. Und dennoch war Trainer Maik Werner auch großer Stolz anzumerken, als er sein Resümee zog: „Wir sind vollauf zufrieden mit dem, was unsere Sportler geleistet haben. Der Titel von Larissa war sicherlich die Krönung, aber auch die anderen haben alles abgerufen. Ohne die Verletzungen wäre sogar mindestens eine weitere Top-Ten-Platzierung möglich gewesen.“
Auf den Punkt konzentriert
Dank Larissa Stiehler konnte unser Verein seinen ersten nationalen Titelgewinn in der U 16 seit fünf Jahren feiern. Die W-14-Starterin hatte im Block Wurf als Führende der Bestenliste zwar schon im Vorfeld zum Favoritenkreis gehört. „Aber an der Spitze ging es enorm eng zu, da gab es einige Titelaspirantinnen“, betont Maik Werner. Außerdem war ja noch abzuwarten, wie Larissa bei ihrer ersten nationalen Meisterschaft ihre Nerven im Griff hat. Die Antwort auf diese Frage lieferte sie in beeindruckender Manier. Auf den Punkt war die 14-Jährige in allen fünf Disziplinen hoch konzentriert. Besonders deutlich wurde dies im Kugelstoßen, als der Druck immens war. „Die ersten zwei Versuche liefen relativ durchwachsen, aber im letzten Durchgang hat sie richtig einen rausgehauen“, freute sich der Trainer über die persönliche Bestweite von 12,82 Metern: „Das war der Schlüssel zum Sieg.“
Auch sonst präsentierte sich Larissa in bestechender Form. Guten Ergebnissen im Weitsprung (5,05 m) und mit dem Diskus (31,51 m) ließ sie eine Bestzeit über die 80 Meter Hürden (12,33 m) folgen. Und doch kam es aufgrund der hohen Leistungsdichte auf den abschließenden 100-Meter-Sprint an. Eine ihrer Verfolgerinnen trumpfte in 12,63 Sekunden auf, aber unsere Hoffnungsträgerin (13,13 s) lief schneller als je zuvor. „Aufgrund der halben Sekunde Abstand ging das große Rechnen los, aber es hat am Ende gereicht“, berichtet Maik Werne erleichtert. Mit insgesamt 2767 Punkten hatte Larissa am Ende 19 Zähler Vorsprung auf ihre ärgste Konkurrentin.
Witterung wird zum Verhängnis
Max Meyer (12./Block Lauf) und Nela Herzog (15./Sprint/Sprung)boten in der AK 14 ebenfalls einen guten Wettkampf. „Max hat im Sprint und über die Hürden Bestleistungen abgeliefert, auch Nela war gut drauf, auch wenn ihr anfangs der Respekt anzumerken war“, berichtet der Trainer. Kein Glück hatte Nela mit der Witterung: „Nachdem es zuvor nur genieselt hatte, goss es in ihrem Hürdenlauf wie aus Eimern, sodass sie sehr vorsichtig agierte.“ Noch schlimmer erwischte es auf dem nassen Untergrund allerdings Elias Lämmel (M 15/Lauf), der nach gutem Start beim Anlauf zum Ballwurf ausrutschte und auf seinen bereits zuvor lädierten Rücken fiel. „Er ließ sich behandeln und hat es nochmal probiert, aber es ging nicht“, sagt Maik Werner, der auch für Lisa Weißbach großes Mitleid empfand. Vor ihrem Wechsel an die Leipziger Sportschule hatte sich die W-15-Starterin im Block Lauf viel vorgenommen. „Es begann auch optimal in den ersten drei Disziplinen. Die Top-Ten wären definitiv drin gewesen“, so der Trainer. Doch dann kam der tragische Moment im Weitsprung, als die 14-Jährige unglücklich landete. Nach ersten Prognosen könnte sich Lisa einen Innenbandriss im Knie zugezogen haben. Gute Besserung!