Autor: A. Bauer

Dem Regen mit einem Rekord getrotzt: Der 20. Thumer Werfertag

Nicht nur wegen seines runden Geburtstags war der Thumer Werfertag bei seiner 20. Auflage ein ganz besonderer. Auch die äußeren Umstände sowie die bärenstarke Leistung einer Diskuswerferin machten dieses Meeting unvergesslich. „Ich weiß gar nicht, wann wir zum letzten Mal schönes Wetter hatten“, sagt Organisationsleiter Sven Lang über den Regen, der im Laufe des Abends über dem Stadion an der Wiesenstraße niederging. Dennoch durfte sich der LV 90 auch über viel Lob und gute Leistungen freuen. Kein Wunder, waren doch Leichtathleten aus 18 Nationen der Einladung aus dem Erzgebirge gefolgt – darunter auch Olympiasieger, sowie Welt- und Europameister. Einige von ihnen waren direkt von der WM angereist. So wie Diskuswerferin Valerie Allman, die gleich zum Auftakt für einen echten Höhepunkt sorgte.

Uralter Rekord ist nun Geschichte

Mit 68,62 Metern knackte die Vizeweltmeisterin aus den USA einen Meeting-Rekord, der schon seit 2006 Bestand hatte. Die 64,50 Meter, damals aufgestellt von Franka Dietzsch, waren an diesem Abend Geschichte, denn Valerie Allman schleuderte die Scheibe auf satte 68,62 Meter. Mindestens genauso beeindruckend wie diese Leistung war die sympathische Art, mit der die Olympiasiegerin den Kampfrichtern und Zuschauern begegnete. Es gab kaum einen, bei dem sie sich nicht bedankte und abklatschte. Da war das Wetter auch noch freundlich gewesen. Doch selbst später, als der Nieselregen einsetzte, blieb der Wettkampf auf einem hohen sportlichen Niveau. So gewann der Österreicher Lukas Weißhaidinger das Diskuswerfen der Männer mit 63,64 Metern – unter anderem vor Olympiasieger Christoph Harting (4.). Und Nikola Ogrodnikova aus Tschechien sicherte sich mit 61,52 Metern Platz 1 im Speerwerfen. Anschließend war wie bei allen anderen Siegern die Freude groß über den immens schweren Pokal, in den diesmal historische Wurfgeräte der jeweiligen Disziplin eingearbeitet waren. Manche Siegerin konnte es gar nicht fassen, dass diese einzigartige Trophäe für sie bestimmt war.

Portugiesin dreht den WM-Spieß um

Im Kugelstoßring ging der Pokal der Frauen an die Portugiesin Auriol Dongmo Auriol, die mit 19,26 Metern die Vizeweltmeisterin Sarah Mitton (18,86 m) auf Platz 2 verwies. Damit revanchierte sich Dongmo für die WM in Budapest, wo sie das Podest als Vierte hauchzart verpasst hatte. Dabei ließ sich die Siegerin auch vom nunmehr teils strömenden Regen nicht abhalten – ähnlich wie Tom Walsh aus Neuseeland, der die männliche Konkurrenz mit 21,40 Metern dominierte. Da hatten auch der Tscheche Tomas Stanek (20,97 m) und der Brite Lincoln Scott (20,94 m) keine Chance. Trotz des Wetters wurden damit ordentliche Leistungen geboten, sodass sich Organisator Sven Lang hinterher zufrieden zeigte: „Ich hätte natürlich lieber blauen Himmel und Sonnenschein gehabt. Aber ich denke, den Athleten hat es trotzdem Spaß gemacht. Und wir konnten dem Publikum wieder gute Wettkämpfe bieten.“ Und emotional wurde es an diesem Abend auch. Nämlich dann, als die beiden Diskus-Experten Henning Prüfer und Korbinian Häßler ihre Laufbahn offiziell beendeten. Der 20. Thumer Werfertag war für sie ein würdiger Abschied.

Talente von morgen zeigen im Schlagball-Cup ihr Können

Und dann waren ja noch die ganz Kleinen, die zum Schlagball-Cup der Grundschulen antraten. Acht Mannschaften stellten sich dem Wettbewerb, in dem sich die Grundschule Gelenau vor den Teams aus Thum (2.), Neuwürschnitz (3.), Drebach (4.), Burkhardtsdorf (5.), Gornsdorf (6.), Dorfchemnitz (7.) und Amtsberg (8.) den 1. Platz sicherte. Die beste Weite aller Teilnehmer erzielte Viertklässler Cedric Wurziger aus Neuwürschnitz (37,50 m), bestes Mädchen war die Thumerin Kaisa Heidler (27 m). Von den Drittklässlern ragten Richard Sorge (Gornsdorf/30 m) und Ella Lindner (Gelenau/25,50 m) heraus. In der zweiten Klasse standen Bestweiten für Mateo Flohr (Burkhardtsdorf/26,50 m) und Emma Emilia Päßler (Gornsdorf/19,50 m) zu Buche.

Drei DM-Medaillen stimmen zufrieden

Bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften unterm Hallendach sowie im Winterwurf haben die Leichtathleten unseres Vereins einmal mehr ihre Klasse unter Beweis gestellten. Neben einem Titelgewinn und zwei Bronzemedaillen standen noch weitere Finalteilnahmen für den LV 90 zu Buche, sodass Trainer Sven Lang hinterher ein positives Fazit zog. „Wir sind in Deutschland im Wurfbereich in diesen Altersklassen ganz vorn dabei und waren zudem bester sächsischer Verein“, sagt der Coach, der als Wurf-Bundestrainer auch genau auf die Leistungen vieler anderer Sportler achtete.

Mit ihrer Goldmedaille im Hammerwerfen feierte U-20-Starterin Julien Jada bei den Winterwurf-Titelkämpfen in Halle/Saale den größten Erfolg. Mit 60,42 Metern war die 18-Jährige an diesem Tag eine Klasse für sich und ließ unter anderem Patricia Beck (4./52,31 m) vom SV 1870 Großolbersdorf hinter sich. Während sie Bronze knapp verfehlte, durfte sich Diskuswerferin Lea Bork (U 20) vom LV 90 dank ihrer 48,87 Meter über Rang 3 freuen. Der letzte Versuch bescherte ihr den Sprung aufs Treppchen – und das bei schwierigen Bedingungen mit viel Wind und phasenweise auch Schneeregen. Davon ließ sich aber auch Steven Richter nicht bremsen. Bei seiner ersten offiziellen Meisterschaft im Männerbereich verpasste der U-23-Athlet aus Gelenau mit Platz 4 und starken 62,38 Metern eine Medaille nur knapp. Gerade mal fünf Zentimeter fehlten zu Bronze. Korbinian Häßler (8./57,77 m) und Matteo Maulana (10./52,69 m) hatten da schon etwas mehr Rückstand.

Auch Speerwerferin Svenja Hübner (5./U 20), Hammerwerfer Finley Triebel (6./U 18) sowie die Diskus-Spezialisten Nora Richter (6./U 18) und Jolina Lange (6./U 20) schafften es bei den Winterwurf-Meisterschaften ins Finale. Zu diesem Zeitpunkt hatte Jolina Lange eine Medaille bereits in der Tasche, denn bei den Hallen-Titelkämpfen in Dortmund hatte sie tags zuvor mit 14,46 Metern Bronze im Kugelstoßen gewonnen. Nur sieben Zentimeter weiter – und sie wäre Vizemeisterin geworden. Mit am Start war in Dortmund auch Ausdauer-Spezialist Christopher Arnold, der in 8:50,84 Minuten im Bereich seiner persönlichen Bestleistung lief und damit Elfter über 3000 Meter wurde. Für die Viermal-200-Meter-Staffel in der Besetzung Anna Weichelt/ Liv Zoe Strohbach/ Tizia Schreiter/ Sarah-Michelle Leichsenring sprang Platz 20 heraus. „Leider klappten die Wechsel nicht optimal, sodass die Mädels Geschwindigkeit verloren“, sagt Trainer Martin Salanga über die Zeit von 1:46,51 Minuten.

Gemütlicher Ausklang mit ehrgeizigem Ausblick

Sportler und Trainer genießen lockere Atmosphäre am Gelenauer Skihang

Eigentlich waren Wettfahrten auf dem Schlitten geplant, doch diese gab das Wetter nicht her. Selbst ohne Schnee wurde das letzte Treffen des Jahres 2022 aber zu einem schönen Erlebnis, denn in der Hütte am Gelenauer Skihang warteten allerlei Leckereien auf unsere Sportler und Trainer. Außerdem wurde natürlich ausführlich geplauscht – über Erlebnisse des vergangenen Jahres und Aufgaben, die bald warten. Vielleicht helfen die Kräfte, die am Skihang gespart wurden, ja dann beim Erreichen großer Erfolge. Genügend Stärkung dürfte es auch gegeben haben. Also: Auf ein neues und erfolgreiches 2023!

 

Nikolaus-Sportfest begeistert über 160 Kinder

Viele junge Sportler nutzen Wettkampf in Gelenau als Standortbestimmung

Die Süßigkeiten, die der Nikolaus in der Turnhalle des Gelenauer Sportareals vorbeigebracht hat, waren von besonderer Bedeutung. Schließlich stellten sie für reichlich 160 Kinder die Belohnung für die sportlichen Leistungen dar, die sie zuvor bei unserem diesjährigen Nikolaus-Sportfest erbracht hatten. Mehr noch als die Schokolade freuten sich die jungen Teilnehmer der Altersklassen 6 bis 11 aber über den Beifall des großen Publikums, denn zahlreiche Eltern verfolgten das Geschehen. Und während der Wettbewerbe, für viele Mädchen und Jungen der erste Wettkampf überhaupt, feuerten sie gemeinsam mit den Schul- und Vereinskollegen die jungen Sportler lautstark an.

Zu absolvieren war ein Mehrkampf, bestehend aus vier Disziplinen. Nach dem 30-Meter-Sprint, dem Dreierhopp und dem Medizinballschocken ging es beim abschließenden Rundenlauf noch einmal darum, die letzten Kräfte zu mobilisieren. Vertreter von vielen Schulen stellten dabei ihre Ausdauer ebenso unter Beweis wie Einzelstarter und Athleten, die bereits auf Vereinsebene aktiv sind. Zahlreiche Vereine der Region nutzten diese Gelegenheit in Gelenau, um junge Schützlinge erstmals unter Wettkampfbedingungen zu erleben. Nervosität war dabei aber kaum zu spüren, denn im Beisein von Freunden, Eltern und nicht zuletzt auch des Weihnachtsmanns herrschte eher eine gemütliche Atmosphäre.

Am größten war die Konkurrenz in der Altersklasse 9 der Mädchen, in der Therese Börner vom LV 90 die meisten Punkte sammelte. Mit Victoria Uzun (W 6), Tami Prommersberger (W 7), Noah Spiegler (M 9), Suri Prommersberger (W 10), Gerritt Rische (M 10) und Merle Friedrich (W 11) durften sich aus unseren Reihen noch mehr Starter über Platz 1 freuen. Auch der TTL Ehrenfriedersdorf, der bei der Organisation des Sportfestes half, war dank Felix Zimmermann (M 11) auf dem obersten Podest vertreten. Doch selbst diejenigen, die von den prominenten Gratulanten – Olympia-Teilnehmerin Katharina Maisch war ebenso gekommen wie der mehrfache deutsche Jugend-Meister Steven Richter – keine Medaillen erhielten, durften sich freuen. Schließlich hatte ja der Nikolaus genügend Süßigkeiten dabei.

Ergebnisse

 

2022 in jeglicher Hinsicht ein Erfolg

Mitgliederversammlung: Verein zieht positive Jahresbilanz

„Das ist schon etwas Besonderes.“ Mit diesen Worten hat Vereinspräsident Knut Schreiter bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des LV 90 die Entwicklung der Mitgliederzahl beschrieben. Trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie ist diese von 246 auf 248 gestiegen. In diesem Zusammenhang lobte der Vorstand ausdrücklich die Arbeit der vielen Trainer, die unabhängig von den Trainingszeiten für die Sportler da sind. Zugleich traf der Satz, dass dies etwas Besonderes sei, aber auch in anderer Hinsicht auf unseren Verein zu. Denn auch die von Kassenwart Volkmar Gärtz dargelegte finanzielle Entwicklung stimmte zufrieden. Vor allem aber wurde bei der Versammlung deutlich, dass es sportlich beim LV 90 weiter vorangeht.

In Anwesenheit des neuen Landestrainers Sven Vesmanis fiel die Bilanz für die zurückliegenden Monate außerordentlich positiv aus. Unter anderem konnte der neue Nachwuchs-Regionaltrainer Martin Salanga, der das Zepter von Maik Werner übernommen hat, von zahlreichen Medaillen- und Titelgewinnen auf Regional- und Landesebene berichten. Doch auch national und sogar auf internationaler Ebene habe man für Furore sorgen können, sagte Trainer Sven Lang voller Stolz. Jeweils sechsmal Gold, Silber und Bronze, erkämpft bei Deutschen Meisterschaften, sprechen ihm zufolge eine deutliche Sprache. „Dadurch waren wir auch bei allen internationalen Meisterschaften vertreten“, betonte der Wurf-Bundestrainer, der zudem auf die hohe Bundeskaderzahl des LV 90 hinwies: „Das ist Spitze in Sachsen.“

Ein kurzer Blick voraus machte deutlich, dass im neuen Jahr an diese tollen Leistungen angeknüpft werden soll. Dabei will der LV 90 auch wieder als Ausrichter zahlreicher Wettkämpfe überzeugen. Den Höhepunkt stellt dabei natürlich wieder der Thumer Werfertag, der Anfang September ein hochkarätig besetztes Starterfeld ins Stadion an der Wiesenstraße locken wird. „Wir sind aufgestiegen und gehören jetzt zum World Challenge Bronze Level“, erklärt Sven Lang. Durch die Einstufung winken den Teilnehmern wichtige Platzierungspunkte: „Das ist wichtig, um den Wettkampf auf einem hohen Niveau zu halten.“ Doch bis es soweit ist, warten zunächst andere Herausforderungen. Schließlich steht die Hallensaison vor der Tür. Und auch bis zur Weihnachtsfeier im Gelenauer Clubkino dauert es nicht mehr lange.

 

Heimspiel mit sieben Titeln gekrönt

Sowohl sportlich als auch organisatorisch mit den Crosslauf-Regionalmeisterschaften zufrieden

Trotz sinkender Temperaturen ist die Freiluftsaison der Leichtathleten noch nicht ganz vorüber. Wie immer hält der Herbst noch einige Höhepunkte bereit, bei denen Ausdauersportler im Gelände gefragt sind. Eins dieser Highlights ist jetzt in Gelenau über die Bühne gegangen, wo der LV 90 die Regionalmeisterschaften im Crosslauf ausgerichtet hat. 235 Starter waren in den Start- und Zielbereich am Erlebnisfreibad gekommen, von wo aus Distanzen zwischen einem und acht Kilometer zu bewältigen waren.

„Es hat zwar zeitweise etwas geregnet, aber für Crossläufer waren die Bedingungen gut, denn es wurde nicht zu schlammig“, berichtet Wettkampfleiter Martin Salanga, der sich über den reibungslosen Ablauf ebenso freute wie über die Ergebnisse seiner Schützlinge. „Sieben Titel können sich wirklich sehen lassen“, sagt der Trainer des LV 90 über die Ausbeute der Gastgeber. Aus deren Reihen schafften es Marvel Albert Paul Scheffler (M 8), Noah Spiegler (M 9), Rosa Charlene Tittmann (W 12), Hannah Maneck (W 13), Maxim Gassmann (M 13) und Max Luis Lindner (M 14) in den Nachwuchs-Rennen auf Platz 1.

Harte starten sogar zweimal

Doch auch auf der Königsdistanz über 8 Kilometer war der LV 90 auf dem obersten Podest vertreten. Und zwar gleich doppelt, denn Curt Aurich und Charly Georgi liefen in der U 18 gemeinsam als Sieger über die Ziellinie. Starke Leistungen sah Salanga aber auch von den Vertretern anderer Vereine. So lief Jasmina Oettel vom ATSV Gebirge/Gelobtland in der W 15 auf Platz 2. Und für den TSV 1872 Pobershau feierte Jocy Ehrig einen Sieg in der W 9. Ihr Vereinskollege Gerd Lehnert war einer derjenigen, vor denen Martin Salanga am meisten Respekt hatte. Denn wie wenige andere ging Lehnert gleich zweimal an den Start. Nach Bronze über 4 Kilometer erkämpfte der M-60-Starter zudem auf der doppelten Distanz Gold.

Fernsehbeitrag