Kategorie:Allgemein

So weit wie nie zuvor

Zwei Siege und ein Rekord beim Mitteldeutschen Mehrsprung-Cup

Für den Höhepunkt beim Mitteldeutschen Mehrsprung-Cup in Erfurt hat in diesem Jahr eine Leichtathletin unseres Vereins gesorgt. Nela Herzog sicherte sich mit dem nationalen Rekord von 18,05 Metern den Sieg der Altersklasse 15 – ein toller Erfolg der LV-90-Atheltin! Diese Weite gelang der Dittmannsdorferin im Fünfer-Sprunglauf, durch den Talente an den Dreisprung herangeführt werden sollen. „Das Ziel besteht darin, aus einem freien Anlauf heraus mit fünf Sprüngen eine möglichst große Distanz zurückzulegen“, erklärt Sprungtrainer Jens Hoyer vom LV 90, der sich von Anfang an um den Sprung-Cup kümmert. Mit Paul Heymann (AK 14) gab es einen weiteren Sieger. Er brachte es auf 16,65 Meter. Über eine Medaille durfte sich zudem Sarah-Michelle Leichsenring freuen. Die W-13-Starterin gewann mit 15,08 Metern Silber. Mit dabei waren auch Liv-Zoe Strohbach (11./W 14), Claudia Lein (12./W 12) sowie Nico Heinzel (10./M 15) von der WSG Schwarzenberg-Wildenau.

Nächste Wettkampfebene für diese spezielle Disziplin ist der Deutsche Talent-Mehrsprung-Cup, der 2017 zum sechsten Mal durchgeführt wurde. Auch der diente als Sichtungswettkampf (Fünfer-Mehrfachsprung) für sprungtalentierte Schüler, der mit Unterstützung der „Freunde der Leichtathletik“ und dem Dreisprung-Team des DLV durchgeführt wird. Teilnahmeberechtigt sind alle interessierten Schüler und Schülerinnen der Altersklassen U16  und U14. Wie der mitteldeutsche Vergleich soll auch der nationale Vergleich auf ein wichtiges Thema aufmerksam machen. Horizontalsprünge bilden einen wichtigen Bestandteil einer guten leichtathletischen Grundlagenausbildung und damit ein sinnvolles Trainingsmittel im Basistraining für den Sprung- aber auch den Sprint- und Wurfbereich. Das Nichtausschöpfen der Entwicklung von Sprungfähigkeiten, stellt eine nicht genutzte Ressource in der Ausbildung junger Athleten dar. Ziel des Talent-Mehrsprung-Cups ist die Integration von Horizontalsprüngen in das alltägliche Training.

 

 

Aus der Kalten

Dominik Lewin erkämpft drei Medaillen bei Senioren-DM

Aus der Kalten in die Kälte hieß es für Dominik Lewin in Erfurt. Der M-35-Athlet des LV 90, der auch zum Trainerstab gehört, traute sich auch ohne große Vorbereitung beim Winterwurf im Rahmen der Deutschen Hallen-Meisterschaft an den Start. „Wegen beruflicher Verpflichtungen kann ich derzeit kaum trainieren. Weil ich so spät zuhause bin, kann ich derzeit auch nicht als Trainer helfen“, erklärt der Wurf-Experte, der stattdessen zu später Stunde in der heimischen Garage allein an einigen Fitnessgeräten seine Schichten schiebt. Diese Kraft-Einheiten reichten, um auch ohne den technischen Feinschliff drei Medaillen aus Erfurt mit nach Hause zu bringen.

Sowohl im Kugelstoßen (14,74 m) als auch mit dem Speer (51,20 m) musste sich Dominik jeweils nur einem Konkurrenten geschlagen geben. Außerdem schaffte der zweifache Vizemeister mit dem Diskus (44,73 m) als Dritter den Sprung aufs Treppchen. „Es war schon mächtig kalt“, gesteht der 37-Jährige. Den Speer am Samstag bei minus acht Grad Celsius im Schneetreiben möglichst weit fliegen zu lassen, sei gar nicht so einfach gewesen. „Dafür zeigte sich am Sonntag auch ab und zu mal die Sonne“, schildert Lewin die äußeren Bedingungen in Erfurt. Die waren für alle Konkurrenten gleich, und so kam es auch zu vielen spannenden Entscheidungen. Besonders eng ging es im Kugelstoßen zu, als dem Erzgebirger gerade mal sechs Zentimeter zum Titel fehlten.

„Generell lagen die Medaillengewinner meistens dicht beieinander“, berichtet unser Starter, der den Wettkampf jedoch nicht als Gegen-, sondern als Miteinander empfindet. Die Senioren-Titelkämpfe sind für ihn stets eine gute Gelegenheit, Wegbegleiter von früher wieder zu treffen. Die Platzierungen stehen für ihn eher im Hintergrund, zumal derzeit eben das Training fehlt. Ganz auf den Sport will Dominik Lewin aber nicht verzichten, da ihm sonst Rücken und Knie nach eigenen Angaben Probleme bereiten. Für internationale Herausforderungen sieht er sich derzeit zwar nicht gerüstet, doch auf nationaler Ebene ist mit ihm zu rechnen. Vielleicht auch bald wieder als Trainer beim LV 90…

Hoch und weit

Gute Ergebnisse in Großolbersdorf und Nantes

Nach dem Ende der offiziellen Meisterschaften ist die Hallensaison für viele Nachwuchssportler noch nicht ganz vorüber. Noch immer stehen kleinere Einladungswettkämpfe, aber auch internationale Vergleiche auf dem Programm. Zu letzteren gehörte der U-20-Länderkampf in Nantes, bei dem Hammerwerfer Pascal Thalhäuser die Farben des LV 90 vertrat. Mit der deutschen Auswahl erkämpfte er letztlich hinter Gastgeber Frankreich den zweiten Platz. Vor allem die jungen Damen erkämpften dabei viele Punkte, doch auch Pascal konnte mit seinen 63,32 Metern überzeugen.

Größer war die Vereinsabordnung beim Hochsprung mit Musik in Großolbersdorf, wo 40 Nachwuchs-Leichtathleten aus fünf Vereinen auf Höhenjagd gingen. Dabei erreichten Svenja Koban (W 14) vom TSV Elektronik Gornsdorf sowie Paul Heymann (M 14) von unserem Verein mit jeweils 1,58 Metern die besten Werte. „Da es sich ja bei unserem Wettkampf um die Erzgebirgsmeisterschaft handelte, war die Höhe von Svenja nicht nur ein Wettkampf-, sondern auch ein Kreisrekord“, sagte Mitorganisatorin Nadine Beck vom SV 1870 Großolbersdorf. Für den LV 90 konnte Laura Steinbach (1./U 18) mit 1,49 Metern ein weiteres Achtungszeichen setzen.

Flink wie Flizzy

4. Kindersportabzeichen-Tag in Gelenau

Zusammen mit dem Kreissportbund und der Sportjugend hatte der LV 90 wieder einmal zum Kindersportabzeichen-Tag nach Gelenau eingeladen. Zehn Mädchen und Jungen nutzten diese Gelegenheit, um erste Schritte auf dem Gebiet der Leichtathletik zu unternehmen. Zu meistern waren Übungen wie Standweitsprung, Balancieren, Pendellauf und Zielwerfen. Aber auch Rumpfbeugen, Purzelbaum und Hampelmann standen auf dem Programm. Nicht alles klappte auf Anhieb, doch letztlich präsentierten sich alle Kinder am Ende flink wie Flizzy die Sportmaus, nach der das Sportabzeichen benannt ist. Dass das Teilnehmerfeld diesmal nicht ganz so groß war wie in den vergangenen Jahren, hatte auch seine Vorteile. Schließlich konnten sich Betreuer wie Dieter Hertel und Elias Lämmel so intensiver um jeden einzelnen kümmern und Tipps geben.

 

 

Gratulation an den Ex!

Candy Bauer erfüllt sich im Bobsport den Traum von Olympia-Gold

Ob er es auch im Kugelstoßring auf den Thron von Olympia geschafft hätte, vermag Candy Bauer nicht zu sagen. „Als ich 2012 im Training 20,70 Meter gestoßen habe, dachte ich schon, da könnte auch international was gehen“, erinnert er sich. Mit internationalen Medaillen im Jugend- und Juniorenbereich hatte er sein Potenzial bereits aufblitzen lassen. Doch dem mittlerweile 31 Jahre alten Wolkensteiner, der inzwischen in Niederlauterstein wohnt, ist bewusst, dass es gegen die Weltelite der Stoßer sehr schwer geworden wäre. Letztlich erübrigte sich die Frage von selbst, denn im April 2013 musste er seine Leichtathletik-Karriere aufgrund eines Knorpelschadens im Ellenbogen vorzeitig beenden: „Als ich damals aus dem Trainingslager in Portugal kam, ging es einfach nicht mehr.“

Es folgte der Umstieg in den Bobsport, wo bullige und explosive Anschieber äußerst gefragt sind. Genau diese Tugenden brachte Candy mit – und konnte sie im Team von Francesco Friedrich voll in die Waagschale werfen. Mit großem Erfolg, denn nach EM und WM hat es in Pyeongchang nun auch bei den Olympischen Spielen mit Gold geklappt. „Franz hat die Bahn perfekt beherrscht. Außerdem war wichtig, dass wir dort immer als Team aufgetreten sind und unsere Stärke auch nach Außen getragen haben. Alles war auf diesen Wettkampf ausgerichtet“, nennt der strahlende Sieger Gründe für den Erfolg. Einen weiteren schiebt er gleich noch hinterher: „Ohne die Leichtathletik wäre ich nie in die körperliche Verfassung gekommen, um so etwas zu erreichen. Das damalige Training war die Grundlage.“

Speziell einem Mann dankt der einstige Kugelstoßer ganz besonders: Trainer Sven Lang. „Er hat großen Anteil an diesem Erfolg“, betont Candy trotz all der Umstellungen und der Weiterentwicklung, die nach dem Wechsel zum Wintersport folgte. Und so freute er sich riesig, als er kurz nach dem Ende des Wettkampfes auf sein Handy schaute. Dort tauchten natürlich unzählige Botschaften mit Gratulationen und kurzen Videos aus der Heimat auf. „Es waren so viele, dass ich erst nach Tagen die letzte beantworten konnte“, sagt der einstige LV-90-Athlet. Doch auf eine Nachricht reagierte er gleich an Ort und Stelle – und zwar auf die Worte von Sven Lang. Wie viele andere ehemalige Wegbegleiter hatte auch der Ex-Coach aus der Ferne mitgefiebert. Dafür und für all die wichtigen Einheiten und Tipps dankte Candy seinem früheren Förderer, um sich dann aufzumachen zu einer atemberaubenden Siegesfeier im Deutschen Haus – zusammen mit der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft, Lindsay Vonn und vielen anderen Sportlern: „Wir haben es ordentlich krachen lassen.“

Es war die Krönung einer Sportlerlaufbahn, die einst beim LV 90 Erzgebirge begann. Gratulation!

Mit dem Hammer Silber geschürft

Pascal Thalhäuser wird Vizemeister bei Jugend-DM

Statt der erhofften zwei Medaillen ist für unsere Starter bei der Deutschen Jugend-Meisterschaft nur einmal Edelmetall herausgesprungen. Dennoch war Trainer Sven Lang mit den Leistungen durchaus zufrieden, wurden doch in Halle an der Saale gleich mehrere persönliche Bestleistungen abgeliefert.

Das größte Ausrufezeichen konnte Pascal Thalhäuser setzen, der im Hammerwerfen der U 20 den Erwartungen vollauf gerecht wurde. Mit 65,25 Metern musste er nur einem Konkurrenten den Vortritt lassen. „Zum Saisonhöhepunkt persönliche Bestleistung zu werfen, ist optimal. Mehr war nicht drin“, lautete die Einschätzung Sven Lang. Mit dem Diskus präsentierten sich auch Tim Hatzel (U 20/48,51 m) und Rick Schlömilch (U 18/43,71 m) so stark wie nie zuvor. Allerdings reichten ihre Bestwerte jeweils „nur“ zu Rang 6.

Eine weitere Medaille hatten sich die Trainer von Viktoria Dönicke erhofft. Die Sprinterin präsentierte sich im Vorlauf auch in starker Verfassung (7,55 s). Doch nach der drittbesten Vorlaufzeit platzte der Traum von Edelmetall innerhalb eines Moments. „Im Halbfinale hat sich Viktoria einen Fehlstart geleistet. So etwas passiert zwar, ist aber enorm ärgerlich, weil dieses Risiko in ihrem Fall gar nicht notwendig war“, so Sven Lang.

Dafür hätte es Lissy Rodehacke beinahe aufs Podest geschafft. Auch die Dreispringerin steigerte ihren persönlichen Bestwert und verpasste mit 12,16 Metern nur hauchdünn eine Medaille. „Ihr fehlten ganze drei Zentimeter zu Bronze. Das war Pech“, schildert Lang den spannenden Wettbewerb. Bei der Jugend-DM am Start war auch Nadja Köhler, die im Weitsprung unter ihren Möglichkeiten blieb. 5,36 Meter bedeuteten für sie Rang 13.