Kategorie:Allgemein

Drei Sträuße statt Platz drei

Bürgermeister und Förderverein empfangen Olympia-Teilnehmerin Rebekka Haase

Nicht direkt am Flughafen, sondern am Sportforum in Chemnitz wurde Rebekka Haase ein blumenreicher Empfang bereitet. Und das war auch ganz gut so, denn nach gut 20 Stunden im Flieger war das Lachen vieler Sportler eher aufgesetzt. „Ich habe versucht zu schlafen, aber es ging nicht“, erzählt die LV-90-Sprinterin. Wohl auch deshalb, weil es viel zu verarbeiten gibt. Einem nicht ganz so berauschenden Einzel-Auftritt in Rio folgte ein umso schönerer Staffellauf. „Es war einfach gigantisch“, beschreibt Rebekka ihren schönsten Olympia-Moment, als sie mit der deutschen 100-Meter-Staffel auf Platz 4 lief. „Ich weiß nicht, wann eine deutsche Staffel in einem großen Finale mal so eine Zeit gelaufen ist“, freut sie sich auch jetzt noch über die 42,10 Sekunden. Viel ging ihr im Flugzeug durch den Kopf. Doch selbst als sie von Bord ging, musste das Ausruhen noch etwas warten. Zunächst ging es noch in den Bus und durch die Stadt, um den vielen Fans gerecht zu werden. Ein schönes Erlebnis, zugleich aber auch stressig.

Rebekka (4)In einem kleinem, aber dafür herzlichem und gemütlichem Rahmen lief der Empfang zwei Tage später in Chemnitz ab. Unser Olympia-Ass wirkete schon wesentlich entspannter und hatte sogar schon wieder eine Trainingseinheit in den Beinen, als drei Männer mit Blumensträußen um die Ecke bogen. Der Gelenauer Bürgermeister Knut Schreiter, Thums Oberhaupt Michael Brändel sowie der LV-90-Förderverein-Vorsitzende Klaus Schubert erwiesen Rebekka die Ehre und gratulierten ihr. Zugleich hatte Klaus Schubert auch noch ein kleines Präsent für Sven Lang dabei, der als Bundestrainer der Kugelstoßer in Brasilien nicht ganz so viel Grund zum Jubeln hatte. Dafür konnte er an der Copacabana, die übrigens nicht ganz so wunderschön wie ihr Ruf sei, die Vorbereitung für den Thumer Werfertag vorantreiben. „Es werden 16 Olympia-Teilnehmer am Start sein, darunter auch Speerwurf-Olympiasiger Thomas Röhler. Es wird wieder ein Klasse-Feld, obwohl es terminlich eng ist“, verkündete Sven Lang mit Blick auf den Wettkampf am 2. September.

Rebekka (1)Dass der Werfertag diesmal einen Tag nach dem Meeting in Zürich und nur einen Tag vor dem Istaf in Berlin stattfinden wird, hat auch für Rebekka Haase Auswirkung. „Ich kann diesmal leider nicht zugucken und helfen. Mein Flieger geht direkt von Zürich nach Berlin“, erklärte die Sprinterin. Zahlreiche Wurf-Stars legen dafür einen Zwischenstopp im Erzgebirge ein, um das Publikum zu begeistern. Auch „Bekki“ wäre gern dabei gewesen, hat aber auch so genügend zu tun. „Ich werde noch ein paar Wettkämpfe mitnehmen und will dabei Spaß haben“, sagt die 23-Jährige, die gerade den bisherigen Höhepunkt ihrer Laufbahn hinter sich hat. Die Olympischen Spiele seien ein ganz besonderes Erlebnis gewesen – auch wenn nicht immer alles so lief, wie sich die Sportler das vorgestellt hatten. Gemeint sind damit nicht die Ergebnisse, sondern einige Bedingungen im Umfeld.

Rebekka (2)„Wir hatten keinen Fernseher auf dem Zimmer“, erklälrt Rebekka, warum sie nicht immer auf dem Laufenden war, was die Wettkämpfe anging. Auch für Ausflüge zu den anderen Sportarten blieb keine Zeit: „Bei mir war meistens Training oder Physio angesagt.“ Zumindest einen Teil der Leichtathletik-Wettbewerbe bekam die LV-90-Athletin hautnah mit. Am liebsten hätte sie auch bei den Turnerinnen vorbei geschaut. „Ich finde beeindruckend, was sie abliefern“, sagt Rebekka, die einst sich einst mit einer Turnerin das Zimmer im Internat teilte und seitdem weiß, welch „intensive Arbeit dahinter steckt“. Letztlich erlebte sie die Turnerinnen aber ebensowenig wie die Beach-Volleyballerinnen. Zumindest ein kurzer Abstecher an die Copacabana war dann aber doch drin, wobei dieser eher für Ernüchterung sorgte: „Es war ziemlich schmutzig und nicht so schön, wie ich es mir vorgestellt hatte.“ Umso traumhafter verlief dann der große Auftritt mit der Staffel – auch, wenn es „nur“ zu Platz 4 reichte: „Über diese goldene Ananas habe ich mich riesig gefreut.“ Nicht perfekt, aber dennoch schön war auch die Abschluss-Zeremonie. Bei 14 Grad Celsius wurde in Regencapes gefroren, ehe die Samba-Tänzerinnen dann doch noch für einen „heißen“ Abend sorgten.

B-Kader-Norm geknackt

Maximilian Klaus wirft weit – Pascal Thalhäuser auch

Die Sonnenscheindauer sinkt – aber nicht unbedingt die Form unserer Sportler. Beim 17. Werfer- und Springer-Tag des SV 1870 Großolbersdorf haben einige nochmal gezeigt, dass sie auch kurz vor dem Ende der Freiluftsaison noch zu Höchstleistungen in der Lage sind. Allen voran unsere Werfer. So freute sich Diskuswerfer Maximilian Klaus über 55,41 Meter. Das bedeutete sogar noch mehr als „nur“ den Sieg und den Stadionrekord. „Wir freuen uns nach seiner langen Verletzungspause in diesem Jahr ganz besonders für Max, der damit die B-Kader-Norm erfüllt hat“, sagt Trainer Maik Werner, der vor Ort 27 Nachwuchssportler betreute. Mit am Start war auch Hammerwerfer Pascal Thalhäuser (U 20), der für das zweite große Highlight aus Sicht des LV 90 sorgte. Mit dem sechs Kilogramm schweren Wurfgerät kam er auf sehr gute 57,90 Meter.

Von den anderen Startern überzeugte beispielsweise Claudia Lein (W 12) mit 1,48 Metern im Hochsprung, was eine neue persönliche Bestleistung für sie darstellte. Eine Altersklasse tiefer erreichte Patricia Beck zwar „nur“ 1,40 Meter, doch auch die Starterin des SV 1870 Großolbersdorf freute sich riesig. Immerhin konnte sie damit einen 30 Jahre alten Vereinsrekord des SV 1870 einstellen. Dass auch U-12-Wettbewerbe ausgetragen wurden, war neu beim Großolbersdorfer  Springer- und Werfertag. „Wir wollten auch den Jüngsten eine Wettkampfbühne bieten“, sagt Mitorganisatorin Nadine Beck. So waren diesmal die Nachwuchs-Wettbewerbe sogar noch stärker besetzt als die im Erwachsenen- und Seniorenbereich.

Nächster Höhepunkt für den Nachwuchs ist der 31. Länderkampf, bei dem sich am 10. September in Thum eine Erzgebirgsauswahl mit Vertretungen aus Tschechien (Louny), Ungarn (Salgatorjan) und Slowenien (Lucenec) messen wird. Neben Aktiven des diesmal gastgebenden LV 90 sowie aus Großolbersdorf werden auch andere Vereine der Region Teilnehmer abstellen. Und dass auch bei ihnen zur fortgeschrittenen Saison noch die Form stimmt, bewies unter anderem Svenja Koban vom TSV Elektronik Gornsdorf. Die W-12-Starterin sorgte im Hochsprung mit 1,52 Metern für einen Stadionrekord in ihrer Altersklasse.

Ergebnisse des LV 90 Erzgebirge

Männer, Diskus: 1. Maximilian Klaus (55,41 m).

M 35, Kugel: 1. Dominik Lewin (14,47 m), Diskus: 1. Dominik Lewin (43,55 m); Speer: 1. Dominik Lewin (51,19 m).

U 18, Hammer: 1. Pascal Thalhäuser (57,90 m).

W 15, Weitsprung: 2. Cathy Frances Neumann (4,57 m), 4. Lydia Bräunig; Kugel: 2. Cathy Frances Neumann (10,48 m); Diskus: 1. Cathy Frances Neumann (27,26 m); Speer: 2. Cathy Frances Neumann (29,25 m), 7. Lydia Bräunig.

M 15, Hochsprung: 1. Samuel Uhlig (1,55 m); Kugel: 1. Aaron Blei (13,18 m); Diskus: 3. Aaron Blei (32,80 m).

W 14, Hochsprung: 2. Antonia Melzer (1,40 m), 3. Laura Steinbach (1,35 m); Weitsprung: 2. Antonia Melzer (4,71 m), 3. Reka Shirzad (4,36 m), 4. Lena Bräuer, 5. Laura Steinbach, 6. Henriette Gerhardt; Kugel: 4. Reka Shirzad, 5. Lena Bräuer, 6. Henriette Gerhardt; Diskus: 2. Reka Shirzad (23,16 m), 3. Lena Bräuer (17,44 m); Speer: 1. Antonia Melzer (26,59 m), 2. Laura Steinbach (21,71 m).

M 14, Weitsprung: 3. Jonas Richter (3,99 m).

W 13, Hochsprung: 2. Nela Herzog (1,40 m), 3. Aylin Pfefferkorn (1,30 m), 4. Anna-Chiara Nitschke, 5. Emely Sieber; Weitsprung: 1. Larissa Stiehler (4,57 m), 2. Nela Herzog (4,42 m), 3. Aylin Pfefferkorn (3,84 m), 4. Anna-Chiara Nitschke, 5. Emely Sieber; Kugel: 1. Larissa Stiehler (10,69 m), 3. Aylin Pfefferkorn (7,38 m), 4. Nela Herzog, 5. Anna-Chiara Nitschke; Speer: 2. Larissa Stiehler (27,31 m), 3. Nela Herzog (26,57 m), 4. Aylin Pfefferkorn.

M 13, Hochsprung: 2. Steven Richter (1,40 m); Weitsprung: 1. Steven Richter (5,00 m); Kugel: 1. Steven Richter (10,96 m); Speer: 4. Steven Richter.

W 12, Hochsprung: 2. Claudia Lein (1,48 m), 3. Julia Sieber (1,25 m), 4. Laura Scheithauer, 7. Clara Marie Leonhardt; Weitsprung: 1. Helena Zietzsch (4,37 m), 3. Claudia Lein (4,25 m), 6. Julia Sieber, 7. Laura Scheithauer, 9. Clara Marie Leonhardt; Kugel: 2. Claudia Lein (7,91 m), 3. Helena Zietzsch (7,20 m); Speer: 3. Clara Marie Leonhardt (20,79 m), 4. Rosalie Weber, 5. Helena Zietzsch, 7. Claudia Lein, 8. Svenja Hübner.

M 12, Hochsprung: 1. Paul Heymann (1,35 m), 2. Sebastian Gerhardt (1,25 m); Weitsprung: 1. Paul Heymann (4,76 m), 2. Sebastian Gerhardt (4,22 m); Kugel: 2. Paul Heymann (9,36 m), 6. Sebastian Gerhardt; Speer: 9. Paul Heymann.

W 11, Hochsprung: 3. Lucie Möckel und Rosalie Weber (jeweils 1,25 m), 6. Svenja Hübner, 8. Sarah-Michelle Leichsenring; Weitsprung: 1. Sarah Michelle Leichsenring (4,35 m), 3. Rosalie Weber (4,26 m), 6. Lucie Möckel, 7. Svenja Hübner.

Den Blick nach vorn gerichtet

Christina Schwanitz wird nach Olympia-Heimkehr herzlich begrüßt

Für Chistina Schwanitz sind die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro bereits Geschichte. Schon kurz nach Rang 6 beim Kugelstoß-Finale in Brasilien kehrte sie zurück in die Heimat, wo sie keineswegs einen frustrierten Eindruck machte. „Christina war richtig gut drauf. Sie hat auf mich einen optimistischen und angriffsfreudigen Eindruck gemacht“, sagt beispielsweise der Gelenauer Bürgermeister Knut Schreiter. Er begrüßte die Olympionikin am Chemnitzer Sportforum, wo sie sich schon wieder auf kommende Aufgaben vorbereitet. Das Training direkt nach der Rückkehr zeigt, dass die LV-90-Athleten den Blick nach vorn richtet. Unter anderem wartet neben anderen internationalen Vergleichen am 2. September ja der Thumer Werfertag.

klinikNur zwei Tage später wartet am 4. September in Hetzdorf auch noch ein ganz besonderer Wettkampf, denn nimmt Christina wie im Vorjahr am Benefiz-Kugelstoß-Event teil, das der Reha-Klinik „Tharandter Wald“ zugute kommt. Und genau dort wurde die Olympionikin in dieser Woche ebenfalls herzlich empfangen. Die Geschäftsleitung der Klinik hatte eigens eine Veranstaltung im Foyer vorbereitet, wo viele Kurgäste warteten. Mit tosendem Applaus wurde die diesjährige Europameisterin von Amsterdam begrüßt. Nach einer kurzen Danksagung für ihre Leistungen in der jetzigen Saison überraschte ein Tanzensemble die Sportlerin mit einer brasilianischen Tanzeinlage. Die in farbenprächtigen Kostümen gekleideten Tänzerinnen boten eine anspruchsvolle Show und heizten prächtig die Stimmung an. Gewohnt humorvoll und ehrlich stand Christina danach dem Moderator Rede und Antwort über die Erlebnisse bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Zum Abschluss nahm die Weltmeisterin des vergangenen Jahres Glückwünsche durch anwesende Gäste entgegen und gab noch Autogramme und ließ sich mit ihren Fans fotografieren. Mit dabei waren auch einige Nachwuchs-Athleten des LV 90 Erzgebirge, die dem Aushängeschild des Vereins einen würdigen Empfang bereiteten.

Nur das Happy-End fehlt

Regen kann Stimmung bei Olympia-Party nicht trüben

Party (1)Irgendwie störte der leichte Nieselregen am Freitagabend in Gelenau, irgendwie passte er aber auch zum Anlass. Denn erstens regnet es ja zu dieser Jahreszeit auch in Rio de Janeiro mitunter. Und zweitens spiegelte das Wetter die Emotionen des Auftritts von Christina Schwanitz wider, die sich in der brasilianischen Metropole nicht den Traum von einer olympischen Medaille erfüllen konnte. Da half auch die moralische Unterstützung in der Heimat nicht. Mehr als 80 Gäste waren zur Olympia-Party im Gelenauer Freibad gekommen, wo dank eines Showprogramms und vieler interessanter Gespräche lange Zeit gute Stimmung herrschte. Gut 30 Leute hielten bis in die frühen Morgenstunden durch.

Party (2)Aus dem geplanten Nachtbaden und dem Beachvolleyball wurde aufgrund der Witterung nichts. Und trotzdem hatten die gekommenen Gäste ihren Spaß. Neben Sportlern und Mitgliedern des LV 90 waren auch viele Gelenauer sowie Freunde der Leichtathletik gekommen, die aber zunächst einmal von Tänzerinnen begeistert wurden. Denn mit den Bewegungen im Samba-Rhythmus sorgten die Mädels vom Zschopauer City-Ballett für brasilianisches Flair. Und sie schafften es damit sogar ins nationale Fernsehen, denn wenige Stunden später wurde im ARD-Olympia-Magazin eine kurze Reportage über das Public Viewing gezeigt. Zu Wort kam dabei auch unser Präsident Andreas Mey. „Schade“, lautete wohl das treffendste Wort.

Schade, dass die lange Vorbereitung und der jüngste Formanstieg von Christin nicht zum erhofften Erfolg geführt haben. Schade aber auch, dass die hart gesottenen Fans im Freibad nicht für ihr Durchhaltevermögen belohnt wurden. „Eigentlich war es ein toller Abend. Es lief sogar besser, als bei diesem Wetter befürchten war“, berichtet Maik Werner. Unser Nachwuchs-Trainer war in die Organisation eingebunden, baute Beamer, Fahnen und Getränkestand mit auf – um sich dann über die gute Atmosphäre zu freuen. Und natürlich schmeckte auch die Bratwurst frisch vom Grill. Dank des City-Balletts, der Musik und der Kommentare des DJ’s sowie dank der Olympia-Übertragung der anderen Wettbewerbe im Vorfeld verging die Zeit schneller als gedacht.

Party (4)Erst fieberten die Gäste mit den deutsche Fußball-Damen mit, dann mit Tennis-Spielerin Angelique Kerber. Auch Robert Harting kam noch einmal zu Wort, wobei vor allem unsere Diskus-Hoffnung Tony Zeuke interessiert aufpasste. Doch der ganz große Auftritt folgte erst 3 Uhr morgens. „Beim ersten Versuch dachten wir noch, naja“, berichtet Maik Werner. Ab dem zweiten Stoß sei dann aber abzusehen gewesen, dass „es wohl nix wird“. Die Hoffnungen sanken mit jedem weiteren Durchgang. Statt zu jubeln, schlichen die meisten dann eher leise von dannen. Nur Maik und die anderen Helfer mussten noch etwas aufräumen und erlebten 4.29 Uhr mit, wie auch für unsere Sprinterin Rebekka Haase die Olympischen Spiele ganz anders liefen als erhofft. „Die Stimmung hat gepasst, nur das Abschneiden nicht“, sagte Maik Werner zum fehlenden Happy-End.

U-16-Trio sammelt DM-Erfahrungen

Platz 6 ist in Bremen das beste Ergebnis

Erstmals bei den deutschen Einzel-Meisterschaften anzutreten, sorgt durchaus auch für Aufregung. Diese Erfahrung haben unsere drei U-16-Starter gemacht, auf die in Bremen die nationale Spitze ihrer Altersklasse (M 15) wartete. „Den Jungs war anzumerken, dass dieser Wettkampf etwas ganz Besonderes war – nicht zu vergleichen mit den bisherigen Veranstaltungen. Sie haben immer nach links und rechts geschaut. Alles war neu. Auch die meisten Kontrahenten kannten sie nicht“, berichtet Trainer Maik Werner. Dank Björn Oelmann konnte er zwar auf eine Top-6-Platzierung verweisen. Doch selbst das Ergebnis unseres Diskus-Experten sorgte nicht wirklich für Zufriedenheit.
„Björn kann mehr“, sagt Maik Werner über die 47,13 Meter, die seinem Schützling in der Hansestadt Platz 6 bescherten. Zwar wollte der Trainer nicht gleich die persönliche Bestleistung von reichlich 53 Metern als Maßstab heranziehen. „Aber 50 Meter waren schon drin“, so der Coach. Bei einem Versuch segelte der Diskus auch tatsächlich über diese Marke hinaus, landete allerdings außerhalb des Sektors. Somit musste Björn Oelmann letztlich Lehrgeld zahlen. Und auch Samuel Uhlig sowie Tom Siegel, die auf der Tartanbahn antraten, sammelten statt guter Ergebnisse eher Erfahrungen. Allerdings machten ihnen auch die äußeren Bedingungen sowie das mitunter nicht ganz faire Verhalten der Konkurrenz zu schaffen.
Über 800 Meter wurde Samuel Uhlig nach Ansicht von Maik Werner klar behindert. „Durch den überharten Körpereinsatz eines anderen Läufers fiel er nach gutem Start an die letzte Stelle zurück“, schildert der Trainer das Geschehen am Ende der ersten Runde. Die zwischenzeitlich entstandene Lücke von fünf Metern konnte Samuel zwar wieder zulaufen. Allerdings kostete das Kraft, die beim Zielsprint fehlte. In 2:06,47 Minuten verpasste er als Zwölfter das Finale der besten Zehn nur knapp. Ohne Chance auf den Finaleinzug blieb dagegen Tom Siegel über 300 Meter. Mit 39,06 Sekunden hatte er in seinem Vorlauf wenig zu bestellen. Insgesamt bedeute das Platz 26. Auch der starke Gegenwind auf der Zielgeraden konnte nicht als Ausrede dienen, da alle Läufer mit dieser schwierigen Situation zu kämpfen hatten. „Fast jeder blieb in Bremen rund eine Sekunde über seiner Bestzeit“, berichtet Maik Werner, der noch einen Athleten in Bremen betreute: Rick Schlömilch. Der Starter der WSG Schwarzenberg-Wildenau bot mit seinen fünften Plätzen im Kugelstoßen (15,65 m) und im Diskuswerfen (49,17 m) einen guten Wettkampf.

Alltrotec drückt die Daumen

Glückwünsche bei der Pressekonferenz überbracht

Medienrummel und gelöste Stimmung haben im Sparkassensaal im erzgebirgischen Annaberg-Buchholz dominiert. Anlässlich der Teilnahme von Kugelstoß-Weltmeisterin Christina Schwanitz und Sprinterin Rebekka Haase an den Olympischen Sommer-Spielen in Rio lud der Leichtathletik-Verein 90 Erzgebirge e. V. zu einer Pressekonferenz, wobei auch der 13. Thumer Werfertag am 2. September 2016 Thema war.

ALLDie Einladung war für uns – alltrotec, als einer der Sponsoren des LV 90 – die passende Gelegenheit, um Christina Schwanitz unsere persönlichen Glückwünsche zum EM-Titel zu überbringen (siehe Foto). Bei der informativen und kurzweiligen Veranstaltung wurden neben den beiden Olympia-Teilnehmerinnen Christina Schwanitz und Rebekka Haase noch Kugelstoß-Newcomerin Sarah Schmidt, David Storl (SC DHfK Leipzig), Sven Lang (Bundestrainer Kugelstoßen), Jörg Möckel (Disziplintrainer Sprint) und Christian Kühn (Physiotherapeut) vorgestellt.

Besonders wichtig ist dem Leichtathletik-Verein die Nachwuchsarbeit. Er wünscht sich das Interesse sportbegeisterter Kinder und Jugendlicher, die mindestens genauso große Ziele verfolgen wie die aktuellen Teilnehmer. Vielleicht schwappt durch Rio ja eine gewisse Motivationswelle durch Sachsens Lande und bringt dem Verein neue potenzielle Interessenten. Das Ergebnis von Christina Schwanitz sollte jedoch schon jetzt genug Anreiz bringen, eines Tages als Sportler auch so erfolgreich durchzustarten.

In Amsterdam holte sich Schwanitz im Kugelstoß-Finale mit 20,17 Metern vor Anita Márton aus Ungarn und der Türkin Emel Dereli erneut den EM-Titel und lag damit noch ganze 2,22 Meter vor der Leipzigerin Sara Gambetta, die mit ihrer persönlichen Bestleistung von 17,95 Metern Rang sieben ergatterte. Für Christina Schwanitz war das nach der EM 2014 und der WM 2015 der dritte Gold-Coup in Serie. Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro soll der nächste Triumph der sympathischen 30-Jährigen folgen.

Daran glauben wir fest, drücken die Daumen und sind gespannt auf das Ergebnis. Viel Erfolg in Rio, Christina! Natürlich wünschen wir ebenso Sprinterin Rebekka Haase, die in Brasilien ihr Debüt geben wird, maximale Erfolge.

Zum Beitrag von alltrotec: Alltrotec gratuliert Christina Schwanitz zum Titel Europameisterin und wünscht maximale Erfolge in Rio

Und hier noch unser Event-Tipp: Rio mitten im Erzgebirge – Public Viewing
Das sollte man sich nicht entgehen lassen! Im Gelenauer Freibad herrscht am 12. August 2016 ab 20 Uhr Ausnahmezustand, denn dann beginnt die große Olympia-Party des LV 90. Ein buntes Programm mit DJ-Musik, Beachvolleyball, Nachtbaden, Cocktailbar, Samba-Tänzerinnen und Freibier soll die Besucher auf das Kugelstoß-Finale der Frauen in Rio einstimmen und bei Laune halten, denn Beginn ist erst 3 Uhr nachts. Dann hoffen alle auf den ganz großen Wurf …