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Mit Volldampf und Hygiene-Konzept

100 Teilnehmer nutzen Sportfest in Thum als Leistungstest – mit Erfolg

Auf den ersten Blick scheint alles wie immer. Während auf der Tartanbahn der nächste Startschuss ertönt, nimmt an der Weitsprunggrube gerade der nächste Sportler Anlauf. Und auch vor der Hochsprungmatte tummeln sich einige Aktive. Beim genaueren Hinschauen fällt allerdings auf, dass sich die Zahl der Leichtathleten in Grenzen hält – ebenso wie die der Stationen. Wurfwettbewerbe gibt es zum Beispiel bei diesem Erzgebirgssportfest des Kreisfachverbandes in Thum gar nicht. Gesprintet wird auch nur über die Hürden – und das mit jeweils einer Bahn Abstand zwischen den Teilnehmern. „Nur so lässt sich das Hygiene-Konzept umsetzen“, sagt Regionaltrainer Maik Werner vom gastgebenden LV 90.

Konzept bewährt sich

Tagelang hat unser Coach an einem System gefeilt, das Kontakte zwischen allen Beteiligten weitestgehend einschränkt und Mindestabstände gewährleistet. Dass alles funktioniert, war schon eine Woche zuvor beim Wettkampf in Schwarzenberg zu erleben, der sich vor allem dem Sprint und dem Weitsprung widmete. Diesmal stehen für rund 100 erzgebirgische Sportler der Altersklassen U 12 bis U 20 der Hürdenlauf und der Hochsprung im Mittelpunkt. Dazu kommt lediglich noch der Weit- beziehungsweise Dreisprung. Binnen einer Stunde ist für eine Riege alles erledigt, sodass sich die Altersklassen gut über den Wettkampftag verteilen lassen. „So können wir den Ablauf sehr schön entzerren“, sagt Werner, der auf die Unterstützung vieler Eltern angewiesen ist. Weil vom Landesverband bis Ende August keine Kampfrichter gestellt werden, müssen solche Aufgaben von ehrenamtlichen Helfern übernommen werden.
Die Weitenmessung übernehmen Mütter und Väter ebenso wie das Herrichten der Weitsprunggrube oder die Betreuung der jungen Sportler.

„Endlich geht’s wieder los“

Als Riegenführerin der Altersklasse M 12 ist Mandy Lindner eingeteilt, weil ihr Sohn Max Luis dazu gehört. Seit zwei Jahren ist der Junior schon im Verein aktiv, doch die Corona-Krise bremste ihn kurzzeitig aus. „Die Trainingskollegen, die Einheiten und die Meisterschaften haben ihm gefehlt“, erzählt die Mutter, die auch gern immer selbst dabei ist. Dementsprechend groß ist nun die Freude. „Maik Werner und den anderen Verantwortlichen gebührt für die Organisation wirklich ein großes Lob. Alle sind froh, dass es wieder losgeht“, sagt Mandy Lindner. Der Sohnemann, sonst auch als Rechtsaußen für die D-Jugend des FC 1910 Lößnitz in der Landesklasse unterwegs, lässt für den Wettkampf sogar ein Fußballspiel in Treuen sausen. Endlich wieder Wettkampfluft schnuppern, lautet das Motto, auch wenn Hochsprung nicht ganz seine Lieblingsdisziplin ist.

DM-Norm geknackt

Als echte Stärke ist der Hochsprung dagegen im Fall von Svenja Koban (U 18) zu bezeichnen. Die Sportlerin vom TSV Elektronik Gornsdorf erreicht mit 1,69 Metern den besten Tageswert. Dafür gibt es einen von ihrem Trainer Joachim Hofmann gestifteten Pokal – und beinahe die DM-Norm: Nur ein Zentimeter fehlt. Auf die Deutsche Jugend-Meisterschaft freuen – so sie denn stattfindet – darf sich dagegen Nela Herzog (U 18) von unserem Verein. Mit 11,82 Metern hat die Lokalmatadorin im Dreisprung die Norm geknackt. „Sportlich lief es super“, sagt daher Maik Werner, der auch in organisatorischer Hinsicht zufrieden ist. Dank der Unterstützung von Helfern wie Mandy Lindner wurden selbst bei der Erwärmung in einem extra abgetrennten Bereich alle Regeln eingehalten.

Freud und Leid eng beieinander

Aus Vereinssicht ragten in der Altersklasse 10 Linus Rudolph und Leni Schiefer Hürde heraus. Spannend ging es dagegen in der M 11 zu, wo Marc Buschmann (Weitsprung) sowie über die Hürden Julius Stütz und Maxim Gassmann starke Leistungen zeigten. Bei den Mädchen dieses Jahrgangs triumphierte Seraphine Landmann wie schon in der Woche zuvor im Weitsprung, diesmal zeigte sie auch im Hürdenlauf ihr Können – ähnlich wie Max Luis Lindner in der M 12. Ellena Scherf (W 12) sowie Felix Voigt (M 13) überzeugten sowohl in der Sandgrube als auch auf der Tartanbahn. Dabei profitierte er aber auch vom Patzer eines Konkurrenten. Jerome Düringer blieb an einer Hürde hängen, sonst hätte es womöglich einen anderen Sieger gegeben. Gar nicht erst eingreifen ins Wettkampfgeschehen konnte Arno Börner, der sich leider beim Aufwärmen verletzte. In der W 13 blieb auch Marie Bannier an einer Hürde hängen. Dafür durfte Emilia Aurich nach dieser Disziplin strahlen, im Weitsprung war es Lotta Beer. Als stärkste M-14-Starter erwiesen sich Curt Aurich (Hürde) und Alex Schneider (Hochsprung).

Wettkampf-Serie führt durchs Erzgebirge

Nachwuchs beweist sich an drei Standorten
Jetzt geht hat also auch im Erzgebirge die Jagd nach Bestweiten und Bestzeiten wieder begonnen. Mit dem Wettkampf in Schwarzenberg begann am vergangenen Wochenende eine kleine Wettkampf-Serie, welche die Nachwuchssportler der Region durchs Erzgebirge führt. Weiter geht es diesen Samstag, den 4. Juli, in Thum sowie am 10. und 11. Juli in Großolbersdorf. „Wir kriegen das nur gemeinsam hin“, sagt Regionaltrainer Maik Erzgebirge und spielt damit auf den Kreisfachverband Leichtathletik an, der als Veranstalter fungiert: Ohne die Unterstützung der WSG Schwarzenberg-Wildenau, des TSV Elektronik Gornsdorf, des TTL Ehrenfriedersdorf und des SV 1870 Großolbersdorf wäre es dem LV 90 Erzgebirge nicht möglich gewinnen, etwas auf die Beine zu stellen.
Dank an viele Helfer
Kampfrichter werden vom sächsischen Verband zumindest bis zum 31. August nicht gestellt. Dank der Unterstützung vieler Eltern und älterer Nachwuchssportler, die nicht selbst am Wettkampf teilnehmen, ist die Herausforderung aber doch zu meistern. Als Riegenführer, Weitenmesser und Helfer in vielerlei anderer Hinsicht packen alle mit an. Dabei geht es auch um die Auswertung, die Betreuung und nicht zuletzt um die Einhaltung des Hygiene-Konzepts. Schließlich ist die Corona-Zeit noch längst nicht vorbei. Abstandsregeln und Desinfektionsmittel sind da noch zwei kleine Beispiele. Neu ist zum Beispiel auch die Regelung in einigen Disziplinen. „Die 800 Meter in Bahnen zu laufen, war für die Teilnehmer etwas komplett Anderes“, sagt Werner. Auch die Wettkampf-Serie ansich ist Beleg für das Konzept, da die Disziplinen aufgeteilt wurden. In Thum stehen der Hürdenlauf und der Hochsprung im Mittelpunkt, in Großolbersdorf dann die Wurf-Disziplinen. Los ging es in Schwarzenberg mit dem Sprint und dem Weitsprung.
Viele Sportler steigern sich
„Dabei waren die Leistungen waren sehr gut, was auch an den guten Windbedingungen lag“, bilanziert Maik Werner. Fast alle Teilnehmer konnten sich zum Teil enorm verbessern. In der M 10 trumpften beispielsweise Ernst Sieber (Sprint) und Linus Rudolph (Weitsprung) auf, während bei den Mädchen dieser Altersklasse Rosa Charleen Tittmann unglaublich schnell war. In der AK 11 gehörten Julius Stütz, Marc Buschmann und Seraphine Landmann zu den Besten. Als solide bezeichnete Werner auch den Auftritt von Max Luis Lindner (M 12). Zudem lieferte in der W 12 Newcomerin Ellena Scherf einen tollen Einstand ab. In die Kategorie Bärenstark fielen auch die Leistungen von Arno Börner, Cedric Schmidt, Jerome Düringer, Lasse Platzer, Enzo Kieß und Felix Voigt in der M 13. Erstmals ging es im Weitsprung über die Fünf-Meter-Marke hinaus. Dies schaffte auch Leonie Schürer, die in der W 13 ebenso wie Marie Bannier und Emilia Aurich gute Ergebnisse ablieferte. In der AK 14 waren die Resultate von Curt Aurich hervorzuheben, während in der M 15 vor allem Sandro Patrice Mittag glänzte. Einen tollen Weitsprung lieferte zudem Lennya Fuhrmann in der W 15 ab, während im Sprint Rosalie Weber überzeugte. Auch Sarah Michelle Leichsenring und Svenja Hübner erreichten gute 100-Meter-Zeiten, dazu kam die über 300 Meter auftrumpfende Tizia Schreiter. Herausragender männlicher U-18-Akteur war Axel Sven Gerlach. Als schnellste Frau des gesamten Wettkampfes erwies sich dagegen Nela Herzog (U 18).

Mit Weltklasse-Leistung zurückgemeldet

Beim ersten Test-Wettkampf nach langer Pause glänzt Steven Richter gleich zweimal

Nach langer Corona-Pause nimmt das Vereinsleben nun wieder an Fahrt auf. Unter strenger Einhaltung des Hygiene-Konzepts wird seit kurzem wieder an allen Standorten trainiert. Und nun durften einige unserer Vereinsvertreter sogar wieder Wettkampfluft schnuppern, denn in Neubrandenburg wurde getestet. „Der Wettkampf des SCN wurde für 20 deutsche Kader-Athleten ausgerichtet, um zu sehen, wie unter den strengen Corona-Richtlinien Wettbewerbe durchgeführt werden können“, berichtet Sven Lang. Unser Kugelstoß-Bundestrainer konnte hinterher ein positives Fazit ziehen – sowohl in organisatorischer als auch in sportlicher Hinsicht. Denn bei dieser schönen Abwechslung zum zuletzt tristen Alltag ging alles reibungslos über die Bühne. Und einige unserer Starter zeigten dabei auch noch richtig starke Leistungen.

„Obwohl die Trainingsbedingungen lange Zeit eingeschränkt und somit nicht gerade optimal waren, kamen zum Teil sehr gute Ergebnisse heraus“, so Lang. Vor allem Steven Richter hebt er hervor, denn der U-18-Athlet aus Gelenau erreichte sowohl im Kugelstoßen (20,76 m) als auch im Diskuswerfen (61,54 m) persönliche Bestleistungen. „Das war schon Weltklasse“, schwärmt der Trainer, der sich auch über die 57,19 Meter von Korbinian Häßler mit dem Diskus freute. Dieser erkämpfte damit im U-23-Wettbewerb einen weiteren Sieg für unseren Verein. Mit am Start war auch Marc-Aurel Loibl (U 20), der seine Kugel 16,99 Meter weit fliegen ließ. Für Sascha Schmidt standen zudem im Diskuswerfen 50,35 Meter zu Buche. „Insgesamt war das ein erfreulicher Einstieg und eine schöne Abwechslung“, sagt Sven Lang, der den Gastgebern vom SC Neubrandenburg dankte und nun bald auf weitere Wettkämpfe hofft.

Gerüstet für den Neuanfang

Sponsoren leisten ihren Beitrag zum Hygiene-Konzept

Der Testlauf am Freitag ist reibungslos über die Bühne gegangen. „Alle haben sehr diszipliniert mitgemacht“, lobt Trainer Maik Werner das Verhalten der Nachwuchssportler im Thumer Stadion. Aufgeteilt in kleine Gruppen – ein Übungsleiter betreut nur bis zu fünf Athleten – wurde die erste gemeinsame Trainingseinheit seit einer gefühlten Ewigkeit absolviert. Die Freude war allen Beteiligten anzumerken, zugleich aber auch die Vorsicht. Denn noch immer gilt es viele Regeln einzuhalten, um in Zeiten der Corona-Pandemie ein unnötiges Risiko zu vermeiden.

Dafür hat der LV 90 eigens ein Hygiene-Konzept erarbeitet, das von den Kommunen unserer Trainingsstandorte bestätigt wurde. Neben der Disziplin der Sportler und der Bereitschaft zahlreicher Übungsleiter spielt dabei auch die Unterstützung von Sponsoren eine wichtige Rolle. So können sich unsere Sportler dank des Schilderwerks Beutha problemlos desinfizieren. Direkt am Stadioneingang wartet dafür ein Desinfektionsmittelspender auf die Ankömmlinge. Außerdem erhält jeder zu diesem Zweck eine kleine Spraydose. Transportiert werden kann diese – ebenso wie Handtuch und Wechselshirt – in den neuen Beuteln, die uns vom Pflegedienst „Intensiv Leben“ zur Verfügung gestellt wurden.

Jeweils 210 Exemplare umfasst die neue Ausrüstung – schließlich sollen alle Nachwuchssportler für den Neustart bestens gerüstet sein. Wie groß der Ehrgeiz ist, wurde bereits am Montag bei der Übergabe der Ausrüstung sichtbar. Obwohl es stark regnete und sich sogar der Winter kurz zurückmeldete, gingen bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt einige Sportler auf die Tartanbahn und absolvierten ihr Laufprogramm. Schließlich ist Trainingsfleiß die Voraussetzung, um künftig erfolgreich zu sein – genau wie die Hygiene.

In den Startlöchern

Es geht wieder los – aber mit Abstand

„Wir freuen uns, verkünden zu dürfen, dass unser Trainingsbetrieb wieder aufgenommen werden kann“, sagt Trainer Maik Werner. Die Erleichterung ist ihm dabei deutlich anzumerken, denn nach den wochenlangen Einschränkungen, die nur individuelles Heimtraining zuließen, soll ab Montag, den 11. Mai, wieder in Gruppen trainiert werden. Eine Rückkehr zur Normalität stellt das allerdings noch längst nicht dar, denn es gilt weiterhin, klare Richtlinien einzuhalten.

„Wir müssen die Regeln, die uns auferlegt wurden, mit besten Wissen und Gewissen befolgen. Dies gilt für alle Beteiligten“, betont Maik Werner. Soll heißen: Szenen mit prall gefüllten Bahnen und Zuschauern am Stadionrand, wie auf dem Beitragsbild oben dargestellt, wird es vorerst nicht geben. Publikumsverkehr ist verboten, und natürlich muss auch der Mindestabstand eingehalten werden. Der beträgt in der Leichtathletik oft nicht nur 1,5 Meter, denn beim Laufen steigt er je nach Tempo auf bis zu 10 Meter an. Außerdem darf nur jede zweite Bahn besetzt sein.

Nach einem Testlauf am Freitag soll es am Montag in Thum, Gelenau und Stollberg für alle wieder losgehen. Möglich wird das durch die Bereitschaft zahlreicher Übungsleiter, denn trainiert wird im Schlüssel von 1:5. Das bedeutet, dass ein Trainer nur bis zu fünf Nachwuchssportler betreuen kann. Auf alte Haudegen wie Rolf Kohlmann und Dieter Hertel muss unser Trainerstab vorerst aber noch verzichten, da sie zur Risikogruppe gehören. Solche Vorsichtsmaßnahmen sind Teil unseres Hygiene-Konzepts, das der Vorstand des LV 90 Erzgebirge den Kommunen vorgestellt hat und das bestätigt worden ist. Dazu gehört beispielsweise auch das regelmäßige Desinfizieren sowie das Verbot von Disziplinen, in den Geräte benutzt werden.

Hier unser Konzept: